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Busfahrerin für zehn Minuten

Der erste Messetag hat noch nicht begonnen und Peter Moses sitzt bereits im Bus. Der Fahrlehrer und pädagogische Chef der Gullivers Verkehrsakademie wartet darauf, interessierten Fachbesucher:innen einen Einblick in die Welt hinter dem Steuer eines ÖPNV-Busses zu geben. Freundlich winkt er mich herein und bietet mir den Platz hinter dem Lenkrad an.

Zwölf Meter misst der weiße Isuzu-CITIPORT von Gulliver. Mehr als fünf Spiegel sorgen dafür, dass ich als Busfahrerin sowohl im Außen- als auch im Innenbereich nicht den Überblick verliere. Das Cockpit mit seinen mehr als 30 Knöpfen schüchtert mich ein. Obwohl außer Peter Moses und unserer Fotografin niemand im Bus sitzt, spüre ich die Verantwortung. Wie würde sich das erst anfühlen, wenn der Bus mit Fahrgästen gefüllt wäre? Vorsichtig navigiert der Fahrlehrer mich aus der Parklücke und ich denke nur: Jetzt bloß nicht den Minibus von Tremonia Mobility anrempeln, der neben uns steht.

Die Beschleunigung fühlen

Die Fahrzeuge von Tremonia Mobility können Fachbesucher:innen ebenfalls fahren, allerdings brauchen sie dafür einen Busführerschein. Eine Stunde zuvor war ich Fahrgast, als Jonas Kanaan, Geschäftsführer von Rhenic, das Modell geschickt über das Messegelände navigiert hat. Der City 45 Electric hat ihn überzeugt. „Ich bin zufrieden. Es hilft mir, selbst zu fühlen, wie die Beschleunigung funktioniert. Jede Minute Fahrzeit kostet schließlich Geld“, sagt Kanaan.

Redakteurin mit Fahrlehrer im Bus der Gullivers Verkehrsakademie.

Redakteurin mit Fahrlehrer im Bus der Gullivers Verkehrsakademie.

Was meine Fahrt die Busbranche im Betrieb kosten würde, möchte ich lieber nicht wissen. Mit gefühlt 15 Kilometern pro Stunde schleiche ich über das Gelände und bemerke, dass die Länge des Fahrzeugs ganz andere Blickwinkel erforderlich macht. Dank Peter Moses fühle ich mich aber sicher und schaffe es sogar, den Bus wieder am Ursprungsort einzuparken. Moses bringt Menschen gern das Fahren von Bussen und Lkws bei. „Ein großer Teil meiner Motivation kommt daher, dass wir dringend Bus- und Lkw-Fahrer:innen benötigen. Wir können nicht von Mobilitätswende sprechen, wenn wir diesen Teil nicht berücksichtigen“, sagt er.

Meine zehn Minuten als Busfahrerin sind vorbei. Die Erfahrung hat mir geholfen, Busfahrer:innen und ihre Arbeit noch einmal ganz anders zu schätzen. Bis zum Donnerstagabend können interessierte Fachbesucher:innen die Teststrecke vor dem hub27 noch nutzen, zum Selbstfahren oder Mitfahren. Der Verband Innovativer Fahrschulen (VIFD) ist mit einem Reisebus vor Ort, außerdem finden Sie ARTHUR BUS, MAN Truck & Bus, Omnicar, Ebusco und Daimler Buses im Außengelände.

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