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Das Young Mobility Network übernimmt die Bühne!
Als Netzwerkorganisation für Young Professionals aus der Mobilitätsbranche hat das Young Mobility Network (YMN) deutschlandweit mehr als 300 Mitglieder. 2020 wurde die Organisation gegründet und ist inzwischen mit regionalem Hub in mehreren Städten wie Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main oder München vertreten. Dort organisieren die Teilnehmer:innen Stammtische oder besuchen gemeinsam Leuchtturmprojekte wie die Ottobahn oder den Ridepooling Service MOIA.
Auf der BUS2BUS gab Max Beitler, Event & Partnership Manager beim Young Mobility Network, den Zuhörer:innen auf der Deep Dive Stage Gelegenheit zum Networking. Denn genau das ist das Ziel der Organisation: junge Talente aus der Mobilitätsbranche zusammenzubringen, einen Austausch zu ermöglichen, zu empowern und gemeinsam Projekte voranzubringen.
Wie bei der ÖPNV durch digitale Lösungen an Attraktivität gewinnen kann, zeigte Linus Frank, Gründer und Geschäftsführer von Vesputi, in einem Impulsvortrag. Sein Unternehmen bietet eine standardisierte API für digitale ÖPNV-Tickets an. Frank sieht viele Usecases, mit denen der ÖPNV noch attraktiver werden kann. Wie wäre es zum Beispiel, wenn Touristen mit dem Hotelzimmer gleich das ÖPNV-Ticket buchen könnten, genau wie das Frühstück oder den Mietwagen? Oder wenn es eine stärkere Identifikation mit den „Öffis“ gäbe, die Busfahrt also ein cooleres Image hätte? Mit dem Deutschlandticket sei ein Schritt in diese Richtung getan worden. Vesputi unterstützt seine Kund:innen, um durch digitale Lösungen attraktiver zu werden, zum Beispiel den Linienverkehr mit einem On Demand-Shuttle zu koppeln. Eine andere Möglichkeit sind Bonuspunkte für den Ticketkauf auf Plattformen, auf denen nicht nur Mobilitätsanbieter sind. Auf diesen neuen Kanälen erreiche man auch passionierte Autofahrer. Digital ließen sich auch Anreize schaffen, wenn ein:e Kunde:in das Ticket kündigen wolle, zum Beispiel durch einen Gutschein.
In der anschließenden Panel-Diskussion sprach sich Kristina Grodt, Koordinatorin des YMN Hamburg Hub und Mitarbeiterin des Sales Teams von ioki, für eine bessere Vernetzung über die Grenzen von Landkreisen hinweg aus. Ein wichtiges Anliegen ist ihr außerdem, die Mobilität auf dem Land zu verbessern. Benita Katenkamp, Senior Consultant for Public Transport & Infrastructure bei Wavestone, hält das autonome Fahren für essentiell, um den ÖPNV voranzubringen. Verlässliche Echtzeitdaten in allen Apps sind ihr wichtiger als Pünktlichkeit, um ihre Fahrt verlässlich zu planen. Es sollten mehr Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auf die Straße kommen, im Optimalfall mit eigener Busspur. Mit Gender und Diversity in der Mobilität befasst sich Dr.-Ing. Ines Kawgan-Kagan vom AEM Institute. Sie bemängelt, dass oft gesunde Männer mit gutem Einkommen als Standard für Mobilitätskonzepte gedacht werden. Das schade nicht nur der Inklusion, sondern räche sich später auch oft an mangelnder Rentabilität, da die Zielgruppe zu klein sei. Alle Teilnehmer:innen kamen zu dem Fazit, dass mehr Austausch und Vernetzung der Branche gut tun würde, dass geteilte Daten und Erfahrungen den ÖPNV in Deutschland voran bringen würden.