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Forschungscampus Mobility2Grid – vernetzte Systeme für die klimaneutrale Stadt

Es gibt eine Frage, mit der sich Isabelle Quinton aktuell täglich beschäftigt. Sie lautet: Inwiefern lässt sich das Ziel einer klimaneutralen Stadt durch effiziente und vernetzte Verkehrs- und Energiesysteme erreichen, trotz steigender Mobilitätsansprüche?

Diese Fragestellung ist Teil des Arbeitspaketes Neo-Mobilität, an dem Quinton im Rahmen des Mobility2Grid-Projektes als Werksstudentin arbeitet. „Themen wie klimaneutrale Städte oder die Elektrifizierung jeglicher Verkehrsmittel waren früher weit weg von meiner täglichen Realität“, sagt Quinton, die aus Brasilien stammt und derzeit ihren Master in Stadtplanung und urbaner Mobilität an der Technischen Universität (TU) in Berlin absolviert.

Energiewende braucht Beteiligung der Zivilgesellschaft

Die TU Berlin ist Teil des Forschungscampus Mobility2Grid, der bereits 2016 als öffentlich-private Partnerschaft zwischen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen geschaffen wurde, um gemeinsam an den zentralen Fragen der Energiewende und innovativen Mobilitätslösungen zu arbeiten.

Kerngedanke des Mobility2Grid-Projekts ist die Integration von gewerblichen und privaten elektrischen Straßenfahrzeugen in dezentrale Energienetze. Ziel ist es, mit Hilfe neuer technologischer Optionen und unter Beteiligung der Zivilgesellschaft die Versorgung mit Strom, Wärme und Verkehr bezahlbar, sicher und vollständig auf Basis der Erneuerbaren Energien zu realisieren.

Der Berliner EUREF-Campus dient dabei als Erprobungs- und Referenzquartier, um die Eckwerte einer dezentralen Versorgungswirtschaft für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu beschreiben. Aktuell befindet sich das Projekt in der zweiten fünfjährigen Förderphase. Mobility2Grid II ist in acht Arbeitspakete unterteilt: Netzintegration, automatisiertes Fahren und Laden, Elektrifizierung von Flotte und Depots, Neo-Mobilität und Transferareale. Drei weitere Arbeitspakete: Partizipation und Akzeptanz, Internes Monitoring und Wissensmanagement sowie Wissenstransfer laufen übergeordnet.

Gemeinsame Visionen für innovativen Mobilitätslösungen

Für den Bereich Neo-Mobilität erforscht Isabelle Quinton derzeit neue Mobilitätsangebote und Verkehrssysteme, verschiedenartige Anforderungen an das Energienetz durch die Elektrifizierung diverser Verkehrsmittel sowie neue Konzepte zur Gestaltung des städtischen Raumes sowie urbaner Areale. „Visionen, wie ich sie hier in Berlin oder insgesamt in Europa erlebe, gibt es in Brasilien noch nicht“, sagt Quinton, die den ersten Teil ihres Masters in Buenos Aires absolviert hat. „Ich empfinde die Arbeit am Mobility2Grid Projekt als sehr Horizont erweiternd.“

Was im Reallabor auf dem EUREF-Campus analysiert und erprobt wird, hat das Potenzial, auf weitere urbane und kommunale Areale übertragen zu werden. Mobility2Grid leistet dabei einen entscheidenden Beitrag in der Transformation urbaner Energie- und Verkehrssysteme.

Im Zeitraum 2022-2027 erhält der Verbund aus 35 Wissenschafts- und Wirtschaftspartnern vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Förderung von insgesamt zehn Millionen Euro.

Eine ausführliche Darstellung der Gesamtergebnisse der der ersten Förderphase ist unter dem Titel „Mobility2Grid — Sektorenübergreifende Energie- und Verkehrswende“ in einer Buchreihe des Springer Verlags erschienen.

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